Erste-Hilfe-Koffer für Traumata:
Psychische Erste Hilfe (PEH)
Eine Art Erste-Hilfe-Koffer ist die Psychische Erste Hilfe (PEH). Nach Unfällen oder Katastrophen eignet sich die PEH dazu, bei Betroffenen unmittelbar nach dem Ereignis Belastungen zu reduzieren, bei gegenwärtigen Bedürfnissen zu helfen und adaptives Verhalten zu begünstigen, wobei allein schon mit Information, Zuwendung, Anteilnahme und Zuhören viel erreicht werden kann. Das Konzept der PEH wurde von internationalen Experten entwickelt, verschiedene Interventionen wurden für den deutschsprachigen Raum adaptiert. Zu den Kernelementen der PEH zählen:
- Kontakt angemessen herstellen
- Kurzfristig für Sicherheit sorgen
- Stabilisieren
- Momentane Bedürfnisse und Sorgen kennenlernen
- Praktische Hilfe anbieten
- Soziale Unterstützung aufbauen
- Informationen zur Bewältigung der Ereignisse geben ("Flashbacks nach einem tragischen Erlebnis sind eine normale Reaktion, die aber nach und nach abklingen sollte").
- Kontakt zu weiteren psychosozialen Angeboten herstellen - z.B. Adressen von Traumaambulanzen, Beratungsstellen und Psychotherapeut*innen
PEH versteht sich als präventive Maßnahme. Sie ermöglicht es, nicht nur Traumatisierungen, sondern auch psychischen Erkrankungen vorzubeugen, die sich infolge stark belastender Ereignisse entwickeln können.