Die Dominanzgesellschaft macht an der Beratungstüre nicht halt, sie läuft mit dem Klient*innensystem mit in den Beratungsraum. Wie können alltägliche Erfahrungen mit Auf- und Abwertung und diesbezügliche Wechselwirkungen im Beratungsprozess thematisiert werden? Die diversen Lebensrealitäten der Klient*innensysteme und gleichzeitig die des Berater*innensystems spiegeln sich in Raum und Beziehungen wieder. Die Stressoren, welche aufgrund von Ausgrenzungserfahrungen gemacht werden, beeinflussen die Dynamiken in Teams, im Beratungs- Coaching und Therapiesetting. Das Erkennen von Grundbedürfnissen nach Zugehörigkeit und Wertschätzung ermöglicht Schamdynamiken zu erkennen und Resilienz zu platzieren. Scham ist eine der tiefgreifendsten menschlichen Emotionen, die sowohl hinderlich als auch transformativ wirken kann. Im Seminar erarbeiten wir anhand von Fallbeispielen einen möglichen Umgang mit diesen Emotionen. Die Aktivistin Audre Lorde sagt, für sich selbst zu sorgen, sei nicht egoistisch, sondern Selbsterhalt, um weiterhin aktiv zu bleiben. Im Seminar erarbeiten wir Strategien wie „Verbündete sein“ als auch welche Resilienzfaktoren zum Bewältigen von schambehafteten Situationen und Stressoren nützlich sein können.
Wie profitieren Sie vom Seminar?
Im Seminar wird vor dem Hintergrund des systemischen Ansatzes gearbeitet. Die Teilnehmer*innen erwerben anhand von Fragestellungen aus ihrem jeweiligen Arbeitskontext folgende Kompetenzen:
Wie wird gearbeitet?
Im Seminar wird in einem Wechsel von Übungen zur Selbstreflexion, theoretischen Impulsen, Praxisreflexion, Selbsterfahrung, moderierter Plenumsdiskussion, Kleingruppen und Einzelreflexion gearbeitet. Konkrete Übungen in Rollenspielen helfen, das Erlernte im geschützten Seminarrahmen in die eigene Arbeitsweise zu integrieren.
Zielgruppe
Das Seminar richtet sich an Praktiker*innen aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich, z. B.: Sozialarbeit, Pädagogik (Kindergarten, Schule u.Ä.), Psychologie, Seelsorge, Medizin, Pflege usw., die nach Austausch und Reflexion für die Beratung in interkulturellen Kontexten suchen.
Liviana Bath ist eine queere, weiß positionierte Dozentin und lädt dazu ein, mutig Unsichtbares anzusprechen und Augenhöhe im Beratungssetting erreichbarer zu machen. Das Seminar richtet sich ebenfalls an Berater*innen, Therapeut*innen, Coaches und Supervisor*innen, die die eigene Haltung und soziale Prägung reflektieren möchten.
Arbeitszeiten
Tag 1 + Tag 2 jeweils von 9.00 bis 17.30 Uhr
Dieses Seminar ist Bestandteil des Master-Kurses
ID: ZDSK