Im Vertiefungsseminar liegt der Schwerpunkt auf der konkreten Anwendung von ACT-Prinzipien und Methoden in unterschiedlichen Settings. Verschiedene Herangehensweisen an die Fallkonzeptualisierung und praktische Interventionsmöglichkeiten werden aus einer ACT-Perspektive eingeübt. ACT-Prozesse werden mit Rollenspielen, der ACT-Matrix, durch Anwendung von Metaphern und erlebnisorientierten Übungen auf konkrete Situationen in Therapie, Beratung und Pädagogik trainiert. Eigene Beispiele können eingebracht und in einem wohlwollenden, wertschätzenden Rahmen besprochen und reflektiert werden.
Ein wichtiger Aspekt des Seminars liegt auf der Selbsterfahrung und auf der praktischen Umsetzung in der alltäglichen Arbeit. Angelpunkt ist dabei der pragmatische Aspekt der Nützlichkeit („Workability“). Anhand von konkreten Problemstellungen werde spezifische Fallstricke und Schwierigkeiten in der Umsetzung bearbeitet. Aspekte der Zusammenarbeit im multiprofessionellen Team und Integration von ACT-Elementen in andere therapeutische und psychosoziale Ansätze können ebenfalls reflektiert werden.
Schliesslich geht es bei der Vertiefung der ACT-Prozesse vor allem auch darum, die eigene psychische Flexibilität in der Arbeit mit Patient*innen und Klient*innen zu erhöhen. Deshalb wird ausreichend Raum für Selbsterfahrung in Kleingruppen ermöglicht.
Wie profitieren Sie vom Onlineseminar?
Teilnahmevoraussetzung: Die Teilnehmenden haben bereits ein ACT-Einführungsseminar absolviert.
Arbeitszeiten
Tag 1: 09.30 – 12.30 u. 14.00 – 17.00 Uhr
Tag 2: 09.00 – 12.30 u. 14.00 – 16.30 Uhr
Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT)
ACT ist ein evidenzbasierter, integrativer psychotherapeutischer Ansatz, der im Rahmen der kontextuellen Verhaltenswissenschaften entwickelt wurde. ACT steht auch für Akzeptanz- und Commitment-Training. Die Haltung und die Methoden der ACT werden gewinnbringend in unterschiedlichen Settings innerhalb des Gesundheitswesens, in Schulen und in verschiedenen beraterischen Formen angewandt. ACT ist ein gut mit anderen Verfahren kombinierbarer prozessbasierter verhaltenstherapeutischer Ansatz.
In der ACT geht es darum, Menschen dabei zu unterstützen, bewusst auf die Gegenwart zu fokussieren und auf nützliche Weise mit Gedanken, Gefühlen und Empfindungen umzugehen, sodass ein effektives Handeln und ein beherztes Engagement in Richtung persönlicher Werte möglich wird – auch in Anwesenheit von inneren Schwierigkeiten und Leid. Dabei spielen die Entwicklung und Einübung einer offenen, annehmenden und mitfühlenden Haltung gegenüber der eigenen Erfahrung eine zentrale Rolle, um sich nicht in Gedanken zu verstricken und sich nicht in Gefühlen zu verlieren.
ACT zielt auf die Förderung von psychologischer Flexibilität sowohl seitens der Klient*innen wie auch der Berater*innen ab. Der therapeutische und beraterische Fokus liegt auf dem Training von Fertigkeiten, die Verhaltensänderungen in wertgeschätzte Richtungen begünstigen. Menschen werden ermutigt und herausgefordert, das Leben zu führen, das sie wirklich leben möchten und eingeladen, nicht nützliche Vermeidungs- und Kontrollstrategien aufzugeben.
Mittlerweile gibt es eine große Therapeut*innen- und Forscher*innen-Community, die in einem ACT-Weltverband organisiert ist (ACBS: www.contextualscience.org); die deutschsprachige Vertretung heißt Deutschsprachige Gesellschaft für kontextuelle Verhaltenswissenschaft (DGKV; www.dgkv.info). Die Besonderheit von ACT liegt in der Verbindung zur Achtsamkeitspraxis, zu systemischen, verhaltenstherapeutischen und humanistischen Ansätzen, der Erlebnisorientierung und der wechselseitigen Unterstützung in einer weltweiten Gemeinschaft von Praktiker*innen und Forscher*innen.
Dieses Seminar ist Bestandteil des Master-Kurses
ID: ZGAA