Suizidalität ist ein komplexes Phänomen und erfordert – vor dem Hintergrund der gleichbleibend hohen Zahlen an Suiziden in Deutschland – zu jeder Zeit eine intensive Auseinandersetzung im professionellen Kontext. Studien belegen, dass der beraterischen und therapeutischen Beziehung im Rahmen der Krisenintervention eine besondere Bedeutung in Abgrenzung zu Zwangsmaßnahmen zukommt. Die persönliche Haltung und der sichere Umgang mit Menschen in suizidalen Krisen sind somit ein entscheidender Schritt in Richtung Suizidprävention. Die persönliche Haltung des/der Berater*in/Therapeut*in beinhaltet zunächst das Bewusstsein, dass Suizidalität für jeden Menschen ein Thema sein kann und die Fähigkeit, Ambivalenzen zu erkennen und aufzugreifen, somit „besprechbar“ zu machen. Für die Arbeit mit Menschen in suizidalen Krisen ist ein Grundverständnis der Hintergründe und Motive sowie der psychischen Realität der Betroffenen notwendig. Das Seminar bietet Gelegenheit zur persönlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Suizid und Suizidalität – sowohl im Kontext Therapie und Beratung als auch in Praxisfeldern der sozialen Arbeit. Das Ziel: praktisches Handeln zu stimulieren, Prävention durch Erkennen suizidaler Tendenzen zu leisten und eine professionelle Begleitung suizidgefährdeter Menschen bei gleichzeitigem Respekt vor der Autonomie zu gewährleisten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der systemischen Sichtweise, die Suizidalität als ein Symptom und nicht als Störung betrachtet.
Unter Berücksichtigung von Statistik, Forschungsstrategien und Phasenmodellen erfolgt eine Einführung in die Psychodynamik der Suizidalität. Die Entwicklung einer persönlichen Haltung und Sicherheit im Umgang mit Menschen in suizidalen Krisen stehen im Vordergrund. Konkret werden folgende Inhalte vermittelt:
Arbeitszeiten
Montag, 9. Oktober 2023, 9.30-12.30 und 14.00-17.00 Uhr
Dienstag, 10. Oktober 2023, 9.00-12.30 und 14.00-17.00 Uhr
Dieses Seminar ist Bestandteil des Master-Kurses
ID: ZGAA