3-jährige Weiterbildung
Die 3-jährige Ausbildung Systemische Therapie / Familientherapie richtet sich an Personen im Feld der psycho-sozialen Beratung und Versorgung, sowie im Gesundheits- und Nachsorgebereich arbeiten und eine unterstützende oder leitende Rolle in komplexen Hilfesystemen einnehmen wollen.
Sie vermittelt zuerst praxisnahe, wissenschaftlich fundierte Systemische Denk- und Handlungsgrundlagen. Neben Auftragsklärung, Hypothesenbildung und Fragetechniken legen wir Wert auf das Üben der vielfältigen Systemischen Interventionstechniken.
Im zweiten Jahr liegt der Fokus auf der Stärkung der spezifischen Anwendungskompetenzen der Teilnehmenden in ihrer beruflichen Praxis und dem Umgang mit Krisen.
Das dritte Ausbildungsjahr thematisiert die Unterschiede zwischen Beratung und Therapie, den dafür notwendigen Rollenwechsel von Beratung zu Therapie und stellt eine systemisch‑mentalisierende Haltung ins Zentrum der Ausbildung, also die Fähigkeit innere Zustände bei sich und anderen zu erkennen, zu benennen und in Beziehung zu setzen (Mentalisieren). Dies stärkt Beziehungsstabilität, Affekt‑ und Impulsregulation sowie epistemisches Vertrauen – Faktoren, die sich in der Arbeit mit schwerwiegenden Problemlagen (z. B. Hochstress, Dissoziation, riskantes Verhalten, Chronifizierung, konflikthafte Mehrpersonensituationen) als besonders wirksam erweisen.
Alle näheren Informationen finden Sie weiter unten oder können Sie in unserem ausführlichen Programm herunterladen.
Das Ziel der Systemischen Therapie und Beratung liegt darin, den Entwicklungsprozess von Familien und sozialen Systemen so zu fördern, dass behindernde Beziehungsstrukturen oder einengende Interaktionen zugunsten angemessener, lebendiger Kommunikationsmuster aufgegeben werden können.
Diese Ausbildung baut auf den Erkenntnissen der Systemischen Therapie auf und integriert dabei wichtige Grundlagen anderer Ansätze wie z.B. der Achtsamkeit sowie psychodynamische, kommunikationsanalytische und strukturelle Konzepte innerhalb eines wachstumsorientierten und systemischen Ansatzes.
Die Ausbildung vermittelt besondere Kompetenz für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des psychosozialen Bereichs, die ihre therapeutische Tätigkeit im selbständigen Rahmen oder institutionellen Kontext durchführen bzw. in enger Verbindung mit Institutionen arbeiten (z.B. Schulen, Kindergärten, Kirchen, Beratungsstellen, Einrichtungen der Jugendhilfe, Bereiche des Familienrechts und der Familienhilfe).
Die Systemische Therapie sieht dabei systemische und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten in einem sich gegenseitig fördernden Wechselspiel. Der Behandlungsansatz wird diesem komplexen Bedingungsgefüge gerecht. Symptome, die sich bei einem oder mehreren Familien- oder Systemmitgliedern manifestieren, werden als Ausdruck eines „Wachstumskonfliktes“ innerhalb des Lebenszyklus und der Entwicklung des gesamten Systems gesehen und bearbeitet, auch in Zusammenhang mit Botschaften, Delegationen und Loyalitäten aus den Ursprungssystemen (z.B. Familien der Eltern).
Neben der Behandlung von Symptomen liegt ein wesentliches Anliegen auch darin, Ressourcen im System und seinen Mitgliedern zu mobilisieren, fördernde Kräfte freizusetzen und die Entfaltung von Potentialen aktiv zu unterstützen.
Dabei rücken auch Aspekte im Selbsterleben der Klienten und Patienten und der werte-orientierten Arbeit in den Vordergrund der Behandlung / Beratung.
So werden während des therapeutischen Prozesses tragfähige Funktionen des Systems stabilisiert, abgewehrte Gefühle belebt und die neu erlebten Gefühle innerhalb des Systems integriert und verankert. Schwerpunkt in der Selbsterfahrung der Teilnehmer ist daher die vertiefte und erlebnisorientierte Arbeit mit Kindheitserlebnissen, die für die Familienbeziehungen bedeutsam sind. Die Teilnehmer der Ausbildung erlernen effektive Veränderungsmethoden und -techniken, mit denen sie kompetent diagnostizieren und intervenieren können.
Der Therapeut ist damit unmittelbar Beteiligter am therapeutischen Geschehen. Sein spezifischer Umgangsstil, die Qualität seines Kontaktes mit der Familie und Systemen, seine Fähigkeit zur Introspektion und Reflexion sind u.a. bedeutsame Faktoren für die Arbeit mit Familien und sozialen Systemen. Seiner Person und seinem Entwicklungsprozess wird daher besondere Beachtung geschenkt.
Zum Abschluss der Ausbildung zeigen Sie Ihre erworbenen professionellen Fähigkeiten in einem Kolloquium und werden zum Systemischen Therapeuten zertifiziert.
Diese Ausbildung wendet sich an Personen in psychosozialen, ärztlichen oder anderen Heilberufen. Die Konzeption ist auf Ärzte, Psychologen, Diplompädagogen, Sozialpädagogen, Sozialarbeiter und andere Berufe ausgerichtet, die Ihre Professionalität durch eine Weiterqualifizierung in Systemischer Therapie und Beratung ausbauen möchten.
In der Ausbildung werden folgende Themen vermittelt.
In unserem separaten ausführlichen Lehr- und Zeitplan finden Sie die Lehrinhalte detailliert aufgeführt, hier im Überblick:
Zusätzlich belegen Sie in der freien Seminar-Spitze Wahlpflicht-Seminare zur weiteren Spezialisierung.
Hier können Sie Themen aus unserem Seminarangebot auswählen, die für Sie in ihrem Arbeitskontext besonders interessant sind, z.B. Themen des Arbeitens in fremdbestimmten Kontexten, der interkulturellen Arbeit, der Paar- und Sexualtherapie, der ICD-geleiteten Diagnostik und Behandlungsplanung und vieles mehr.
In der Supervisionsarbeit lernen Sie anhand der Fallarbeit der Kursteilnehmenden ihre Theorie- und Methodenkompetenz in konkreten Therapie- und Beratungsprozessen gezielt anzuwenden.
In Intervisionseinheiten (Peergruppenarbeit) vertiefen Sie mit Ihren Kursteilnehmenden die vermittelten Inhalte und üben selbstständig Methoden ein.
In Intervisionen (Peergruppenarbeit) vertiefen Sie mit anderen Teilnehmenden die vermittelten Inhalte und Methoden und üben zusätzlich das professionelle Agieren im systemischen Arbeitskontext.
Unsere Online-Seminare mit spannenden Vorträgen und Workshops vermitteln Ihnen authentisch Kompetenzen systemischer (Vor-)denker sowie bedeutenden Persönlichkeiten aus dem Kontext der lebens- und arbeitsweltlichen Beratung.
1.1 Akademischer Abschluss*
oder
1.2 Abgeschlossene Berufsausbildung im psycho-sozialen, pädagogischen oder heilenden Bereich
oder
1.3 Abgeschlossene Berufsausbildung in einem beliebigen Bereich plus abgeschlossene Aufstiegsfortbildung, z.B. Meisterprüfung, IHK-Fortbildungen
oder
1.4 Abgeschlossene Berufsausbildung in einem beliebigen Bereich und mind. 4 Jahre Berufserfahrung im Kontext psychosozialer Beratung
2. Möglichkeit zur Umsetzung Systemischer Beratung während der
*) Hochschulabschlüsse sind Bachelor-, Master- und Staatsexamensabschlüsse aller Universitäten, Fachhochschulen und dualer Hochschulen.
Die Zulassungsvoraussetzungen gelten auch für den zusätzlichen Erwerb des SystCert-Zertifikats als Systemiker oder Systemikerin.
Die ein DGSF-Zertifikat Systemische Therapie gelten andere Zulassungsvoraussetzungen. In unserer Zulassungseinschätzung informieren wir, ob diese erfüllt werden.
Über die Teilnahme von Bewerbern, die die vorgenannten Kriterien nicht erfüllen, aber über adäquate Eignung verfügen, wird in einem Aufnahmegespräch entschieden. Das Institut behält sich vor, auch solche Bewerber anzunehmen, weist jedoch bereits bei der Zulassung darauf hin, dass evtl. nur ein wispo-Zertifikat erlangt werden kann.
Ein Abschlusszertifikat „Systemische Therapeutin / Systemischer Therapeut (wispo)“ kann nach mind. 3 Jahren und insgesamt 820 Unterrichtseinheiten erworben werden; Voraussetzung ist:
Option auf SystCert-Zertifikate als Systemiker / Systemikerin mit Spezialisierungen in den Fachgebieten 'Systemische Therapie' und 'Systemsiche Beratung, Schwerpunkt: psychosoziale Beratung'
Nach Abschluss der Ausbildung können die Teilnehmer zusätzlich obige Zertifikate erhalten, wenn sie:
Wir stellen dann eine Bescheinigung zur Vorlage für die Zertifizierungsgesellschaft aus, mit der der Absolvent (nur gegen eine Bearbeitungsgebühr des Verbands) beide Zertifikate erhält.
Option auf das DGSF- Zertifikat in Systemischer Therapie
Nach Abschluss der Ausbildung können die Teilnehmer zusätzlich ein DGSF-Zertifikat ‚Systemische Therapie / Familientherapie' erhalten, wenn sie:
Wir stellen dann eine Bescheinigung zur Vorlage bei der Deutschen Gesellschaft für systemische Beratung, Therapie und Familientherapie (DGSF) aus, mit der der Absolvent (nur gegen eine Bearbeitungsgebühr des Verbands) das DGSF-Zertifikat erhält.
Die Kosten für die Ausbildung „Systemische Therapie und Beratung“ betragen insgesamt 11.442,60 €.
Die Zahlung der Ausbildung erfolgt in monatlichen Raten - sprechen Sie mit unserem Büro. Es fallen keine obligatorischen Übernachtungskosten an.
Diese Ausbildung ist mit Bildungsgutschein bis zu 100% förderfähig.
Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit, Förderung der Erziehung in der Familie, frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung, Hilfen zur Erziehung, zielgruppenspezifische und diversitätssensitive Arbeitsfelder, Behindertenhilfe, Gesundheitshilfe, Altenhilfe, Gemeinwesenarbeit, Soziale Bildungsberatung, Sozial- und Lebensberatung, internationale Kontexte und Entwicklungszusammenarbeit, betriebliche Angebote und Konfliktklärung.
Zur letzten Kategorie zählen betriebliches Gesundheitsmanagement, betriebliche Sozialberatung, Wiedereingliederung, Führungskräfte-, Team- und Mitarbeitenden-Coaching, Supervision, betriebliche
Konfliktberatung, Burn-Out-Prophylaxe, Stressmanagement, Teamentwicklung, Diversitätsmanagement, Organisationsentwicklung
(Aufzählung gemäß DGSF-Gremienarbeit)
Systemisches Denken und Handeln beruht auf einer ganzheitlich-integrierenden Betrachtungsweise die komplexe Zusammenhänge berücksichtigt, Umfeldkontexte einbezieht und somit vorschnelle Lösungen vermeidet. Systemdenken ist dabei ein Entdeckungs- und Diagnoseprozess, der die Regelmechanismen erkundet, die den Problemen zugrunde liegen. Die so gewonnene Tiefenschärfe macht die Effizienz und Wirksamkeit von systemisch geleitetem Handeln aus. Der Fokus richtet sich nicht auf statisch-strukturorientierte Problemlösevorstellungen, sondern stützt sich auf eine dynamisch-prozessuale Betrachtungsweise.
Die Systemische Therapie ist ein psychotherapeutisches Verfahren, dessen Fokus auf dem sozialen Kontext psychischer Störungen liegt. Sie ist ein Psychotherapieverfahren, das weltweit in der ambulanten und stationären Psychotherapie sowie in der Rehabilitation und in der Prävention zu den am weitesten verbreiteten Behandlungsverfahren zählt.
Systemische Therapie ist kein geschützter Begriff, Dachverbände vergeben diesen Titel, wenn hohe Qualitätskriterien der Ausbildung erfüllt sind. Systemische Psychotherapie darf nur von approbierten Psychotherapeut*innen mit entsprechender Fachkunde durchgeführt werden.
Die Systemische Therapie unterstützt Menschen darin, zufriedener mit sich und ihrem sozialen Umfeld zu sein. Dabei legt die Systemische Therapie großen Wert auf die Erarbeitung neuer Möglichkeiten und berücksichtig die Wechselwirkung zwischen verschiedenen Einflüssen.
Eine wirkungsvolle Systemische Therapie wird in allen psycho-sozialen und helfenden Berufen angewandt.
Keine Diagnostik/Behandlung psychischer Störungen im Sinne des PsychThG; keine Irreführung (z. B. Kassenleistung suggerieren). Bei klinischem Bedarf: Weiterverweisung an approbierte Kollegen/Heilpraktiker (Psychotherapie) bzw. Zusammenarbeit in institutionellen Settings unter Aufsicht.
Einzel-, Paar-, Familien- und Team-Settings – in Präsenz und online. Das Systemische Zentrum bietet strukturierte Online-Weiterbildungen mit didaktischer und technischer Unterstützung an.
Die Heilung oder zumindest Verbesserung auch schwerer psychischer Krankheiten ist immer dann möglich, wenn es gelingt, die Beziehung des Patienten zu seiner Umwelt (Familie, soziale Welt, Arbeitswelt) und sich selbst (zu Körper und eigenen Glaubensüberzeugungen) zu verbessern. Ziel Systemischer Therapie ist, Patienten dazu anzuregen und zu ermutigen, schnell wieder auf eigenen Füßen zu stehen und ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Deshalb legt Systemische Therapie von Anfang an, oft schon in der ersten Sitzung, besonderen Wert auf Empowerment, Ressourcenaktivierung und Lösungsfokussierung.
Systemisches Denken fokussiert auf Problem- und Lösungsmuster. Dabei werden grundlegende Zusammenhänge und Wechselwirkungen betrachtet. Aus diesem erweiterten Verständnis heraus werden alternative (bessere) Möglichkeiten zur Problemlösung erarbeitet.
In der systemischen Beratung werden Möglichkeitsräume für Problemlösungen erarbeiten, die auf die Ressourcen und Fähigkeiten des Klienten abgestimmt sind. Dieser interaktive Prozess ermutigt Klienten, ihr Leben selbstbestimmt und zufriedener zu gestalten.
Die Systemische Familientherapie sieht die systemischen und individuellen Entwicklungsmöglichkeiten in einem sich gegenseitig fördernden Wechselspiel. Der Behandlungsansatz wird diesem komplexen Bedingungsgefüge gerecht. Symptome, die sich bei einem oder mehreren Familien- oder Systemmitgliedern manifestieren, werden als Ausdruck eines „Wachstumskonfliktes“ innerhalb des Lebenszyklus und der Entwicklung des gesamten Systems gesehen und bearbeitet, auch in Zusammenhang mit Botschaften, Delegationen und Loyalitäten aus den Ursprungssystemen (z.B. Familien der Eltern).
Systemisch heißt: Probleme werden im Kontext von Beziehungen und Systemen betrachtet (Familie, Team, Organisation). Im nicht-heilkundlichen Bereich wird das methodische Repertoire für Beratung, Begleitung und Prävention genutzt – ohne Heilkundeauftrag nach PsychThG.
Heilkundliche Psychotherapie behandelt diagnostizierte Störungen nach PsychThG/G-BA-Richtlinie (z. B. Kassenleistung). Systemische Beratung/Therapie im nicht-heilkundlichen Feld arbeitet an Zielen, Ressourcen, Beziehungen und Kommunikation – ohne Diagnose- und Behandlungsauftrag.
Auftragsklärung, Hypothesenbildung, systemische Fragetechniken, Arbeit mit Genogrammen, Ressourcen- und Lösungsorientierung, Moderation von Mehr-Personen-Settings und Prozessdesign.
Systemische Ansätze fördern Perspektivwechsel, verbessern Kommunikation, stärken Ressourcen und sind wirksam in verschiedenen Anwendungsbereichen; die Methode ist wissenschaftlich anerkannt, und als Richtlinienverfahren in der GKV zugelassen (Kontext der Heilkunde). Für die nicht-heilkundliche Praxis heißt das: ein evidenzbasiertes Methodenfundament für Beratung.
Für Praktiker aus psychosozialen, pädagogischen, helfenden und organisationalen Berufen (z. B. Sozialarbeit, Pädagogik, Psychologie, Pflege, Theologie). Zulassungskriterien des Programms nennen entsprechende Hintergründe und Berufserfahrung.
DGSF und SG sind große Fachverbände mit verbindlichen Rahmenrichtlinien und Ethik-Standards; ihre Zertifikate stehen für methodische Qualität in Beratung/Therapie/Supervision – unabhängig von Approbation.
Ja – im nicht-heilkundlichen Kontext (z. B. Sozialarbeit, Familienhilfe) systemisch-therapeutisch beraten, solange keine heilkundliche Behandlung von Störungen durchgeführt oder suggeriert wird.
SystCert ist eine verbändeübergreifende Personenzertifizierung für Systemiker, analog zur DIN EN ISO/IEC 17024. Mit Fachgebietseintragung ‚Systemische Therapie‘ signalisiert sie geprüfte, aktuelle Kompetenz und internationale Anschlussfähigkeit im Kontext nicht-heilkundlicher Therapie.
Verbandsleitlinien (DGSF/SG) regeln professionelle Haltung, Datenschutz, Rollenklärung, Grenzachtung, Fortbildungspflicht – auch für online-gestützte Arbeit., SystCert-Standards entsprechen diesen und regeln auch die Re-Zertifizierung, um aktuelle Professionalität auszuweisen.
Klar strukturierte Curricula, Praxisorientierung, Supervision/Selbsterfahrung, Lehr-Mediathek, Intervision, Fördermöglichkeiten (AZAV) und die Möglichkeit zusätzlicher Zertifikate (z. B. SystCert, DGSF).