1-jährige Weiterbildung
In dieser Aufbau-Ausbildung fokussieren wir uns darauf, Systemisch Vorausgebildeten (mit mind. 200 UE) vielfältige Anwendungskompetenzen zu vermitteln. Die Vermittlung eines systemischen Organisationsverständnisses, der differenzierten Steuerung von Change-Prozessen und der Fähigkeit, Konflikte lösungsorientiert auszuhandeln und somit Kulturen ‚mit‘-zu gestalten, stehen dabei im Vordergrund.
Sie werden nach Abschluss der Ausbildung in der Lage sein, die Systemische Organisationsentwicklung in unterschiedlichsten Auftragskontexten unter Berücksichtigung organisationaler Rahmenbedingungen professionell anzuwenden. Dabei achten wir auf einen hohen Praxis- und Übungsanteil, da dieser die Kompetenzentwicklung besonders fördert.
Der Organisationsberater befindet sich ständig im Spannungsfeld unterschiedlicher Unternehmens- bzw. Machtinteressen und muss sich zum Wohle des Unternehmens auch gegen egoistische Ansprüche durchsetzen. Die tägliche Beratungswirklichkeit ist damit weit entfernt von den Mythen und Märchen über Berater als Wunderheiler oder Scharlatane. Daher benötigt der Berater neben fundiertem Fachwissen auch ein persönliches „Standing“, das ihn befähigt, sich in dem Sturm widersprechender Erwartungen zielorientiert und innovativ zu verhalten. Da die Professionalität des Beraters den Unternehmenserfolg in großem Ausmaß beeinflusst, ist die Verantwortung bei dieser Tätigkeit besonders hoch.
Der systemische Beratungsansatz konzentriert sich auf die relevanten prozessualen und strukturellen sowie die organisationalen und persönlichen Ebenen im Unternehmen und bietet Diagnose- und Interventionsinstrumentarien, die bereits nach kurzer Zeit notwendige Veränderungsprozesse greifen lassen. Die Ausbildungsleiter garantieren mit ihrer Ausbildung und Erfahrung für die hohe Qualität der Ausbildung und beziehen Kollegen mit Spezialkenntnissen in das Programm ein.
Diese Ausbildungsreihe stellt sich daher gezielt und undogmatisch genau den Themenbereichen, die den teilnehmenden Beratern und deren beteiligten Unternehmen einen tatsächlichen Mehrwert erbringen. Die Intensiv-Ausbildung ist darauf ausgerichtet, die Teilnehmer bis zur erfolgreichen Etablierung in der Rolle des Organisationsentwicklers zu begleiten.
Veränderungsmanager im Profit und Non-Profit-Bereich, die eine berufliche Position im Bereich Unternehmensberatung, Personalentwicklung und Teamentwicklung innehaben.
Die Ausbildung ist ebenso für Führungskräfte geeignet, die für Innovations- und Projektmanagementaufgaben in Unternehmensbereichen Verantwortung tragen oder deren Tätigkeitsschwerpunkt die Mitarbeiterführung ist.
1.1 Akademischer Abschluss
oder
1.2 Abgeschlossene Berufsausbildung im psycho-sozialen, pädagogischen oder heilenden Bereich
oder
1.3 Abgeschlossene Berufsausbildung in einem beliebigen Bereich plus abgeschlossene Aufstiegsfortbildung, z.B. Meisterprüfung, IHK-Fortbildungen
oder
1.4 Abgeschlossene Berufsausbildung in einem beliebigen Bereich und mind. 3 Jahre Berufserfahrung im Kontext psychosozialer Beratung
2. Curriculare systemische Grundlagenqualifizierung von mind. 200 UE
3 Möglichkeit zur Umsetzung Systemischer Organisationsentwicklung während der Ausbildung
*) Hochschulabschlüsse sind Bachelor-, Master- und Staatsexamensabschlüsse aller Universitäten, Fachhochschulen und dualer Hochschulen.
Die Zulassungsvoraussetzungen gelten auch für den zusätzlichen Erwerb des SystCert Zertifikats als Systemiker oder Systemikerin.
Ein Abschlusszertifikat ‚Systemische Organisationsberaterin / Systemischer Organisationsberater (wispo)' kann nach insgesamt 290 Unterrichtseinheiten erworben werden; Voraussetzung ist:
Option auf das SystCert-Zertifikat
Nach Abschluss der Ausbildung können die Teilnehmenden zusätzlich eine Anerkennung als Systemiker / Systemikerin (SystCert) erhalten.
Als Spezialisierung wird das Fachgebiet ‚Systemische Organisationsentwicklung‘ eingetragen.
Die wispo AG stellt eine Bescheinigung über die Leistungen dieser anerkannten Kernausbildung zur Vorlage bei der Zertifizierungsstelle aus.
Die Voraussetzungen für die SystCert-Zertifizierung sind gegeben, wenn Sie die Anforderungen an den Gesamtumfang Systemischer Ausbildungen erfüllen. Dazu kann auch die vorherige Systemische Grundqualifizierung zählen.
Die Ausbildungsgebühren für die Aufbauausbildung ‚Systemische Organisationsentwicklerin / Systemischer Organisationsentwickler (wispo)‘ betragen insgesamt € 5.453,70.
Diese Ausbildung ist mit Bildungsgutschein bis zu 100% förderfähig.
Systemisches Denken und Handeln beruht auf einer ganzheitlich-integrierenden Betrachtungsweise die komplexe Zusammenhänge berücksichtigt, Umfeldkontexte einbezieht und somit vorschnelle Lösungen vermeidet. Systemdenken ist dabei ein Entdeckungs- und Diagnoseprozess, der die Regelmechanismen erkundet, die den Problemen zugrunde liegen. Die so gewonnene Tiefenschärfe macht die Effizienz und Wirksamkeit von systemisch geleitetem Handeln aus. Der Fokus richtet sich nicht auf statisch-strukturorientierte Problemlösevorstellungen, sondern stützt sich auf eine dynamisch-prozessuale Betrachtungsweise.
Unter Organisationsentwicklung ist ein Veränderungsprozess zu verstehen, der auf Grundlage der Stärkung von Fähigkeiten der Organisation zu einem größeren Handlungserfolg (Gewinne, Bedeutungszuwachs, etc.) führt. Die Stärkung der Unternehmensfähigkeit wird dabei vorwiegend durch soziale Kommunikationsprozesse erreicht.
Ziel einer Organisationsentwicklung ist, die Leistungsfähigkeit einer Organisation zu steigern, indem neue Strategien, Prozesse und kulturelle Werte entwickelt werden. Dabei steht die Veränderungsarbeit mit den Menschen in der Organisation als Treiber dieser Veränderungsprozesse immer im Vordergrund des Handelns.
Als Organisationsentwicklung bezeichnet man einen längerfristig angelegten, organisationsumfassenden Entwicklungs- und Veränderungsprozess von Organisationen und den darin tätigen Menschen. Die Systemische Organisationsentwicklung hat sich inzwischen auf dem Feld der Unternehmensberatung als besonders anspruchsvoller Ansatz etabliert und erhält eine hohe Aufmerksamkeit und Wertschätzung in Forschung und Praxis.
Eine Organisationsentwicklung ist dann systemisch, wenn Wechselwirkungen zwischen den Systemebenen der Organisation berücksichtigt werden und die Mitarbeitenden in der Organisation befähigt werden, daraus definierte Verbesserungen selbst umzusetzen. Somit fokussiert eine Systemische Organisationsentwicklung immer auf soziale Kommunikationsprozesse, die ihre Wirkung auch in anderen Systemebenen entfalten.
Systemische Organisationsentwicklung ist ein Ansatz, der Organisationen als komplexe, dynamische Systeme betrachtet. Veränderung wird nicht „eingeführt“, sondern mit den Beteiligten co‑designt, sodass Struktur, Kultur und Verhalten zusammen wirken. Organisationsentwicklung ist geplanter, systematischer Wandel mit hoher Beteiligung und mit der systemischen Sicht, die Wechselwirkungen statt Einzelursachen betont.
SOE vermeidet Schablonen („Best Practices“) und entwickelt maßgeschneiderte Lösungen aus dem Kontext der jeweiligen Organisation. Genau das hebt das Programm hervor: jedes Unternehmen ist einzigartig, daher braucht es individuelles Verständnis und prozessorientiertes Vorgehen.
Kern ist die Auftragsklärung, eine hypothesengeleitete Diagnose, dann Iterationen aus Intervention, Beobachtung und Evaluation – die „systemische Schleife“. Das Programm verankert das explizit.
SOE zielt auf leistungsfähigere Strukturen, kohärente Kultur und lernfähige Routinen – mit höherer Akzeptanz, weil Betroffene mitgestalten. Genau dieses Zusammenspiel von Struktur‑, Kultur‑ und Verhaltensveränderung unter maximaler Beteiligung gilt als Wesenskern von OE.
Typische Anlässe: Strategie‑ und Geschäftsmodell‑Updates, Kultur‑ und Führungsarbeit, Post‑Merger‑Integration, Aufbau agiler Arbeitsweisen, Effizienz‑ und Qualitätsprogramme, Umgang mit Krisen/Resilienz. Das Programm deckt dafür u. a. Vision/Leitbild/Strategie, Organisationsanalyse und Kulturarbeit ab.
Aus dem Programm: systemische Gesprächsführung, Hypothesenbildung, Kontext‑/Teamdiagnostik, Strukturaufstellungen, Großgruppenformate (z. B. World‑Café, Open Space), Design Thinking, Change‑Architekturen nach Kotter, Theorie U. World‑Café und Kotter‑8‑Steps sowie Theorie U sind etablierte Referenzmodelle.
Systemisch wird begleitend evaluiert: Hypothesen → Intervention → Feedback → Nachjustierung („systemische Schleife). Je nach Zielbild: Prozess‑/Reifegrad‑Indikatoren, qualitative Feedbacks aus Großgruppen, harte KPIs (z. B. Time‑to‑Market, Fehlerraten) – immer anschlussfähig an die Strategie.
Er ist Prozessarchitekt, Sparringspartner und Moderator – nicht der allwissende Experte. Das Programm betont das nötige Standing im Spannungsfeld von Machtinteressen, plus klare Haltung und Methodenkompetenz.
Für Change‑Verantwortliche in Beratung, Personal‑ und Teamentwicklung sowie Führungskräfte mit Innovations‑/Projektverantwortung. Genau diese Zielgruppen adressiert das Programm.
Laut Programm: Hochschulabschluss oder passende Berufsausbildung (ggf. mit Aufstiegsfortbildung) oder Berufsausbildung plus mind. 3 Jahre Beratungserfahrung und die Möglichkeit, während der Ausbildung systemisch zu arbeiten.
Dauer ca. zwei Jahre, insgesamt 980 UE, davon 70 UE Praxis; Bausteine: Theorie/Methodik, Selbsterfahrung, Projekt‑Supervision, Intervision, Wahlseminare, Lehr‑Videothek. Es wird auch mit Insights MDI, Management Drives und Online‑Systembrett gearbeitet.
Nach 570 UE kann das wispo‑Zertifikat „Systemische Organisationsentwicklung“ erworben werden; zusätzlich ist die SystCert‑Zertifizierung als Systemiker mit Spezialisierung OE möglich (DIN EN ISO/IEC 17024‑Rahmen.
Gebühren: 9.991,80 €. Das Systemische Zentrum ist AZAV‑zertifiziert; über das Qualifizierungschancengesetz sind – je nach Unternehmensgröße/Alter – bis zu 100 % Förderung möglich.
SOE ist kein Allheilmittel: Ohne klares Mandat, sichtbare Führung und tragfähige Koalition scheitern Vorhaben oft – eine Einsicht, die Kotters 8‑Stufen‑Logik (Dringlichkeit, Führungskoalition etc.) gut erklärt. Pseudopartizipation (Schein‑Einbindung) und Über‑Methodisierung killen Vertrauen.
Praxisnah qualifizieren, echte Projektfälle unter Supervision bearbeiten (im Programm verpflichtend: Fallberichte und Praxisstunden), im Unternehmen Pilotprojekte übernehmen, wirksame Großgruppenformate (z. B. World‑Café) moderieren und Führungskräfte befähigen statt „bespielen“.