2-jährige Weiterbildung
In dieser Ausbildung vermitteln wir die vielfältigen Kompetenzen (bezüglich Haltung, Theorie und Methodik), die es benötigt, um in psycho-sozialen Kontexten der Veränderungsarbeit in der Lebenswelt sozialer Systeme professionell zu agieren.
Im ersten Ausbildungsabschnitt stehen die Grundlagen Systemischen Denkens- und Handelns im Vordergrund, ebenso wie systemische Fragetechniken, Hypothesenbildung und Prozessteuerung. Dabei achten wir auf einen hohen Praxis- und Übungsanteil, da dieser die Kompetenzentwicklung besonders fördert.
Im zweiten Ausbildungsabschnitt fokussieren wir auf die Vermittlung von Anwendungskompetenzen der Gelernten anhand von Fallbeispielen in der psycho-sozialen Beratung, dies wird u.a. über die Praxissupervision geleistet.
Wichtiger Bestandteil der kompletten Ausbildung ist auch die Auseinandersetzung der Teilnehmenden mit ihrer Herkunftsfamilie. Sie gibt ein erlebtes tieferes Verständnis für die nicht sichtbaren Loyalitätskonflikte, Botschaften und Delegationen, die vielen Klienten erst einmal im Weg für das eigene Wachstum stehen.
Alle näheren Informationen finden Sie weiter unten oder können Sie in unserem ausführlichen Programm herunterladen.
Das Ziel der Systemischen Beratung liegt darin, den Entwicklungsprozess von Familien und sozialen Systemen so zu fördern, dass behindernde Beziehungsstrukturen oder einengende Interaktionen zugunsten angemessener, lebendiger Kommunikationsmuster aufgegeben werden können.
Diese Ausbildung baut auf den Erkenntnissen der Systemischen Therapie auf und integriert dabei wichtige Grundlagen anderer Ansätze wie z.B. der Achtsamkeit sowie psychodynamische, kommunikationsanalytische und strukturelle Konzepte innerhalb eines wachstumsorientierten und systemischen Ansatzes.
Die Ausbildung vermittelt besondere Kompetenz für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des psychosozialen Bereichs, die ihre therapeutische Tätigkeit im selbständigen Rahmen oder institutionellen Kontext durchführen bzw. in enger Verbindung mit Institutionen arbeiten (z. B. Schulen, Kindergärten, Kirchen, Beratungsstellen, Einrichtungen der Jugendhilfe, Bereiche des Familienrechts und der Familienhilfe).
Die Systemische Beratung sieht dabei systemische und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten in einem sich gegenseitig fördernden Wechselspiel. Der Beratungsansatz wird diesem komplexen Bedingungsgefüge gerecht.
Symptome, die sich bei einem oder mehreren Familien- oder Systemmitgliedern manifestieren, werden als Ausdruck eines „Wachstumskonfliktes“ innerhalb des Lebenszyklus und der Entwicklung des gesamten Systems gesehen und bearbeitet, auch in Zusammenhang mit Botschaften, Delegationen und Loyalitäten aus den Ursprungssystemen (z.B. Familien der Eltern).
Neben der Behandlung von Symptomen liegt ein wesentliches Anliegen auch darin, Ressourcen im System und seinen Mitgliedern zu mobilisieren, fördernde Kräfte freizusetzen und die Entfaltung von Potentialen aktiv zu unterstützen.
Dabei rücken auch Aspekte im Selbsterleben der Klienten und Patienten und der werte-orientierten Arbeit in den Vordergrund der Behandlung / Beratung.
So werden während des beraterischen Prozesses tragfähige Funktionen des Systems stabilisiert, abgewehrte Gefühle belebt und die neu erlebten Gefühle innerhalb des Systems integriert und verankert. Schwerpunkt in der Selbsterfahrung der Teilnehmer ist daher die vertiefte und erlebnisorientierte Arbeit mit Kindheitserlebnissen, die für die Familienbeziehungen bedeutsam sind. Die Teilnehmer der Ausbildung erlernen effektive Veränderungsmethoden und -techniken, mit denen sie kompetent diagnostizieren und intervenieren können.
Der Berater ist damit unmittelbar Beteiligter am beraterischen Geschehen. Sein spezifischer Umgangsstil, die Qualität seines Kontaktes mit der Familie und Systemen, seine Fähigkeit zur Introspektion und Reflexion sind u.a. bedeutsame Faktoren für die Arbeit mit Familien und sozialen Systemen. Seiner Person und seinem Entwicklungsprozess wird daher besondere Beachtung geschenkt.
Die Teilnehmer zeigen zum Abschluss der Ausbildung ihre erworbenen professionellen Fähigkeiten in einem Kolloquium und werden zum Systemischen Berater zertifiziert.
In der Ausbildung werden folgende Themen vermittelt.
In unserem separaten ausführlichen Lehr- und Zeitplan finden Sie die Lehrinhalte detailliert aufgeführt, hier im Überblick:
Zusätzlich belegen Sie in der freien Seminar-Spitze Wahlpflicht-Seminare zur weiteren Spezialisierung.
Hier können Sie Themen aus unserem Seminarangebot auswählen, die für Sie in ihrem Arbeitskontext besonders interessant sind, z.B. Themen des Arbeitens in fremdbestimmten Kontexten, der interkulturellen Arbeit, der Paar- und Sexualtherapie, der ICD-geleiteten Diagnostik und Behandlungsplanung und vieles mehr.
In der Supervisionsarbeit lernen Sie anhand der Fallarbeit der Kursteilnehmenden ihre Theorie- und Methodenkompetenz in konkreten Therapie- und Beratungsprozessen gezielt anzuwenden.
In Intervisionseinheiten (Peergruppenarbeit) vertiefen Sie mit Ihren Kursteilnehmenden die vermittelten Inhalte und üben selbstständig Methoden ein.
In Intervisionen (Peergruppenarbeit) vertiefen Sie mit anderen Teilnehmenden die vermittelten Inhalte und Methoden und üben zusätzlich das professionelle Agieren im systemischen Arbeitskontext.
Unsere Online-Seminare mit spannenden Vorträgen und Workshops vermitteln Ihnen authentisch Kompetenzen systemischer (Vor-)denker sowie bedeutenden Persönlichkeiten aus dem Kontext der lebens- und arbeitsweltlichen Beratung.
Wir möchten vor allem Interessierte mit folgenden Basisqualifikationen ansprechen: Ärzte, Psychologen, Diplompädagogen, Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, Diplom-Pflegepädagogen/-wirte, Theologen und andere Berufe, in denen die Systemische Therapie und Beratung sinnvoll angewendet und Entwicklungs- und Veränderungsprozesse eingeleitet werden können.
1.1 Akademischer Abschluss*
oder
1.2 Abgeschlossene Berufsausbildung im psycho-sozialen, pädagogischen oder heilenden Bereich
oder
1.3 Abgeschlossene Berufsausbildung in einem beliebigen Bereich plus abgeschlossene Aufstiegsfortbildung, z.B. Meisterprüfung, IHK-Fortbildungen
oder
1.4 Abgeschlossene Berufsausbildung in einem beliebigen Bereich und mind. 4 Jahre Berufserfahrung im Kontext psychosozialer Beratung
2. Möglichkeit zur Umsetzung Systemischer Beratung während der
*) Hochschulabschlüsse sind Bachelor-, Master- und Staatsexamensabschlüsse aller Universitäten, Fachhochschulen und dualer Hochschulen.
Die Zulassungsvoraussetzungen gelten auch für den zusätzlichen Erwerb des SystCert-Zertifikats als Systemiker oder Systemikerin.
Falls nach Abschluss der Ausbildung ein zusätzliches DGSF-Zertifikat 'Systemische Beratung' erlangt werden soll, gelten leicht veränderte Voraussetzungen. In unserer Zulassungseinschätzung informieren wir, ob Sie diese erfüllen.
Über die Teilnahme von Bewerbern, die die vorgenannten Kriterien nicht erfüllen,. aber über adäquate Eignung verfügen, wird in einem Aufnahmegespräch entschieden. Das Institut behält sich vor, auch solche Bewerber anzunehmen, weist jedoch bereits bei der Zulassung darauf hin, dass nur ein wispo-Zertifikat erlangt werden kann.
Ein Abschlusszertifikat „Systemische Beraterin/ Systemischer Berater (wispo)“ kann nach mind. 2 Jahren und insgesamt 570 Unterrichtseinheiten erworben werden; Voraussetzung ist:
Option auf das SystCert-Zertifikat
Nach Abschluss der Ausbildung können die Teilnehmenden zusätzlich eine Anerkennung als Systemiker / Systemikerin (SystCert) erhalten.
Als Spezialisierung wird das Fachgebiet ‚Systemische psycho-soziale Beratung‘ eingetragen.
Die Voraussetzungen sind gegeben, wenn sie:
Die wispo AG stellt im Anschluss eine Bescheinigung zur Vorlage bei der Zertifizierungsstelle aus, mit der Absolventen garantiert (nur gegen eine Bearbeitungsgebühr der Zertifizierungsstelle) das SystCert-Zertifikat erhalten.
Option auf das DGSF- Zertifikat in Systemischer Beratung
Nach Abschluss der Ausbildung können die Teilnehmenden zusätzlich ein DGSF-Zertifikat ‚Systemische Beratung' erhalten, wenn sie:
Wir stellen dann eine Bescheinigung zur Vorlage bei der Deutschen Gesellschaft für systemische Beratung, Therapie und Familientherapie (DGSF) aus, mit der der Absolvent (nur gegen eine Bearbeitungsgebühr des Verbands) das DGSF-Zertifikat erhält.
Die Prüfung der Fallberichte, des Reflexionsberichts sowie das Ausstellen der SystCert- und DGSF-Bescheinigung werden gesondert in Rechnung gestellt.
Die Kosten für die Ausbildung „Systemische Beratung“ betragen insgesamt 7.328,00 €.
Die Zahlung der Ausbildung erfolgt in monatlichen Raten - sprechen Sie mit unserem Büro. Es fallen keine obligatorischen Übernachtungskosten an.
Diese Ausbildung ist mit Bildungsgutschein bis zu 100% förderfähig.
Die Systemische Beratung leitet sich aus der Systemischen Therapie ab, die ein psychotherapeutisches Verfahren mit Fokus auf dem sozialen Kontext psychischer Störungen ist. In der Systemischen Beratung wird oft mit erlebnisorientierten Methoden gearbeitet, wie Aufstellungen, Ritualen und Verschreibungen. Die Systemische Beratung ist auch sehr erfolgreich, wenn eine Veränderungsnotwendigkeit durch die Betroffenen nicht selbst erkannt wird (z.B. Arbeit in fremd-bestimmten Kontexten wie der Familienhilfe).
Das Ziel der Systemischen Beratung liegt darin, den Entwicklungsprozess von Familien und sozialen Systemen so zu fördern, dass behindernde Beziehungsstrukturen oder einengende Interaktionen zugunsten angemessener, lebendiger Kommunikationsmuster aufgegeben werden können.
Systemische Therapie und Beratung unterstützt Patienten und Klienten, ihre Lebensprobleme selbst besser zu lösen. Sie finden neue Möglichkeiten, zufriedener mit sich und anderen Menschen umzugehen. Dies gilt sowohl für Erwachsene und Kinder und umfasst emotionale, kognitive sowie soziale Veränderungsprozesse.
Neben der Behandlung von Symptomen liegt ein wesentliches Anliegen der Systemischen Beratung auch darin, Ressourcen im System und seinen Mitgliedern zu mobilisieren, fördernde Kräfte freizusetzen und die Entfaltung von Potentialen aktiv zu unterstützen.
Als Teil humanistischer Verfahren ist die Systemische Beratung als erstes Verfahren lösungsoffen und erlaubt ein mehrdimensionales Verständnis von Problemen. Damit eignet es sich hervorragend, um der zunehmenden Komplexität der Welt gerecht zu werden und maßgeschneiderte Zufriedenheits-Lösungen zu finden.
Systemisches Denken und Handeln beruht auf einer ganzheitlich-integrierenden Betrachtungsweise die komplexe Zusammenhänge berücksichtigt, Umfeldkontexte einbezieht und somit vorschnelle Lösungen vermeidet. Systemdenken ist dabei ein Entdeckungs- und Diagnoseprozess, der die Regelmechanismen erkundet, die den Problemen zugrunde liegen. Die so gewonnene Tiefenschärfe macht die Effizienz und Wirksamkeit von systemisch geleitetem Handeln aus. Der Fokus richtet sich nicht auf statisch-strukturorientierte Problemlösevorstellungen, sondern stützt sich auf eine dynamisch-prozessuale Betrachtungsweise.
Die besondere Wirksamkeit systemischer Methoden bezieht sich auf die Erweiterung eines bisherigen Problemverständnisses und erschafft neue Perspektiven und Lösungsmöglichkeiten. Diese umfassen insbesondere Fragetechniken und eine ressourcen- und lösungsfokussierte Gesprächsführung.
Systemische Beratung betrachtet Probleme nicht isoliert „im Kopf“ eines Klienten, sondern im Kontext seiner Beziehungen und Lebenssysteme (Familie, Team, Organisation). Ziel ist, Wahrnehmungs‑ und Handlungsspielräume zu erweitern, Ressourcen zu aktivieren und Lösungen alltagstauglich zu machen.
Beratung arbeitet präventiv, klärend und lösungsorientiert bei belastenden Lebenslagen; Psychotherapie behandelt psychische Störungen mit Krankheitswert. Es gibt viele Überschneidungen von Beratung von Therapie in Methoden und Wirkungen; Therapie ist in Deutschland ein Richtlinienverfahren, Beratung nicht.
Robuste Evidenz liegt für Systemische Therapie vor (wissenschaftlich anerkannt seit 2008; als Kassenleistung seit 2020). Für systemische Beratung existiert weniger formale RCT‑Evidenz, sie nutzt aber die methodischen Grundlagen (Fragetechniken, Kontext‑ und Ressourcenarbeit), deren Nutzen in der Therapie gut belegt ist. Kurz: kein Allheilmittel, aber solide Werkzeuge mit starker Konzeptbasis.
Kontextwechsel durch zirkuläre Fragen, Hypothesenbildung, Arbeit an Kommunikationsmustern, Reframing, Genogramm‑ und Aufstellungsarbeit, sowie Fokussierung auf vorhandene Stärken (Empowerment). Die Beratung richtet den Blick konsequent auf Beziehungen, nicht nur auf Symptome.
Besonders anschlussfähig ist sie für Fachkräfte aus Gesundheitswesen, Psychologie, Pädagogik, Sozialarbeit/-pädagogik, Pflegepädagogik/-wirtschaft, Theologie und angrenzende Felder – überall, wo Entwicklungs‑ und Veränderungsprozesse begleitet werden.
Unter anderem: systemische Haltung und Auftragsklärung, zirkuläre Fragetechniken, Hypothesenbildung, Diagnostik inkl. Genogramm, analoge Methoden, lösungsorientiertes Arbeiten in Mehrpersonensystemen sowie intensive Selbsterfahrung zur professionellen Rollenklarheit.
Berufsbegleitend über zwei Jahre; ca. 80 % online, 20 % in Präsenz (fünf Termine). Wöchentliche 4‑Stunden‑Einheiten; insgesamt 870 UE (inkl. Praxis), inkl. Video‑Lehre, Intervision und Supervision.
Nachzuweisen sind 70 dokumentierte Beratungs-/Therapiestunden unter Supervision, mit datenschutzkonformer Protokollierung zentraler Prozesse und Interventionen.
Der Abschluss „Systemischer Berater (wispo)“ erfolgt über Kolloquium; er ist nach mind. 2 Jahren und 570 UE möglich. Zusätzlich kann die SystCert‑Zertifizierung als Systemiker mit Spezialisierung „Systemische psycho‑soziale Beratung“ erworben werden (ISO/IEC 17024‑Rahmen).
Akademischer Abschluss oder passende Berufsausbildung (psycho‑sozial, pädagogisch, heilkundlich) oder anderweitige Ausbildung mit Aufstiegsfortbildung oder Berufsausbildung + mind. 4 Jahre relevante Beratungserfahrung — sowie die Möglichkeit, Beratung während der Ausbildung praktisch umzusetzen.
Systemische Beratung wirkt auch über die Berater‑Persönlichkeit: Kontaktqualität, Introspektions‑ und Reflexionsfähigkeit, konsistenter Stil. Die Ausbildung legt darum Gewicht auf Selbsterfahrung und berufliche Selbstreflexion; sie stärkt persönliche Klarheit, Rollenbewusstsein und professionelles Handeln.
Gesamtkosten: 7.328 € (inkl. Seminar‑, Supervisions‑, Organisationskosten, Zugang zur Lernplattform). Förderungen sind über AZAV und das Qualifizierungschancengesetz möglich; kleine Unternehmen (≤ 50 Mitarbeiter) können bis zu 100 % Förderung erhalten.
Neben SystCert und der instituteigenen Qualitätssicherung verweisen die Fachverbände (DGSF/SG) auf strukturierte Weiterbildungsrichtlinien mit Mindestanforderungen (Inhalte, Umfang, Supervision, Intervision, Praxisanteile). Diese Standards schaffen Transparenz und Vergleichbarkeit – Beratung ist zwar kein Richtlinienverfahren, aber professionell normiert.
Bei akuten Krisen, Suizidalität oder behandlungsbedürftigen Störungen gehört der Klient in ärztliche/psychotherapeutische Versorgung; Beratung kann stabilisieren und überbrücken, ersetzt aber keine medizinische/psychotherapeutische Behandlung. Dass Systemische Therapie ein anerkanntes Richtlinienverfahren ist, unterstreicht die klare Aufgabentrennung.