Wir vermitteln Ihnen in unserer 2-jährigen Ausbildung alle Kompetenzen für ein wirkungsvolles Systemisches Arbeiten in allen psycho-sozialen und helfenden Berufen.
Als einziges Institut in Deutschland können wir diese Ausbildung mit Zertifizierung als SYSTEMIKER / SYSTEMIKERIN (SystCert) und BERATUNGS-ZERTIFIKAT der DGSF und bis zu 100 % FÖRDERUNG für Beschäftigte anbieten.
In dieser Ausbildung vermitteln wir die vielfältigen Kompetenzen (bezüglich Haltung, Theorie und Methodik), die es benötigt, um in psycho-sozialen Kontexten der Veränderungsarbeit in der Lebenswelt sozialer Systeme professionell zu agieren.
Im ersten Ausbildungsabschnitt stehen die Grundlagen Systemischen Denkens- und Handelns im Vordergrund, ebenso wie systemische Fragetechniken, Hypothesenbildung und Prozessteuerung. Dabei achten wir auf einen hohen Praxis- und Übungsanteil, da dieser die Kompetenzentwicklung besonders fördert.
Im zweiten Ausbildungsabschnitt fokussieren wir auf die Vermittlung von Anwendungskompetenzen der Gelernten anhand von Fallbeispielen in der psycho-sozialen Beratung, dies wird u.a. über die Praxissupervision geleistet.
Wichtiger Bestandteil der kompletten Ausbildung ist auch die Auseinandersetzung der Teilnehmenden mit ihrer Herkunftsfamilie. Sie gibt ein erlebtes tieferes Verständnis für die nicht sichtbaren Loyalitätskonflikte, Botschaften und Delegationen, die vielen Klienten erst einmal im Weg für das eigene Wachstum stehen.
Alle näheren Informationen finden Sie weiter unten oder können Sie in unserem ausführlichen Programm herunterladen.
Die Systemische Beratung leitet sich aus der Systemischen Therapie ab, die ein psychotherapeutisches Verfahren mit Fokus auf dem sozialen Kontext psychischer Störungen ist. In der Systemischen Beratung wird oft mit erlebnisorientierten Methoden gearbeitet, wie Aufstellungen, Ritualen und Verschreibungen. Die Systemische Beratung ist auch sehr erfolgreich, wenn eine Veränderungsnotwendigkeit durch die Betroffenen nicht selbst erkannt wird (z.B. Arbeit in fremd-bestimmten Kontexten wie der Familienhilfe).
Das Ziel der Systemischen Beratung liegt darin, den Entwicklungsprozess von Familien und sozialen Systemen so zu fördern, dass behindernde Beziehungsstrukturen oder einengende Interaktionen zugunsten angemessener, lebendiger Kommunikationsmuster aufgegeben werden können.
Systemische Therapie und Beratung unterstützt Patienten und Klienten, ihre Lebensprobleme selbst besser zu lösen. Sie finden neue Möglichkeiten, zufriedener mit sich und anderen Menschen umzugehen. Dies gilt sowohl für Erwachsene und Kinder und umfasst emotionale, kognitive sowie soziale Veränderungsprozesse.
Neben der Behandlung von Symptomen liegt ein wesentliches Anliegen der Systemischen Beratung auch darin, Ressourcen im System und seinen Mitgliedern zu mobilisieren, fördernde Kräfte freizusetzen und die Entfaltung von Potentialen aktiv zu unterstützen.
Als Teil humanistischer Verfahren ist die Systemische Beratung als erstes Verfahren lösungsoffen und erlaubt ein mehrdimensionales Verständnis von Problemen. Damit eignet es sich hervorragend, um der zunehmenden Komplexität der Welt gerecht zu werden und maßgeschneiderte Zufriedenheits-Lösungen zu finden.
Systemisches Denken und Handeln beruht auf einer ganzheitlich-integrierenden Betrachtungsweise die komplexe Zusammenhänge berücksichtigt, Umfeldkontexte einbezieht und somit vorschnelle Lösungen vermeidet. Systemdenken ist dabei ein Entdeckungs- und Diagnoseprozess, der die Regelmechanismen erkundet, die den Problemen zugrunde liegen. Die so gewonnene Tiefenschärfe macht die Effizienz und Wirksamkeit von systemisch geleitetem Handeln aus. Der Fokus richtet sich nicht auf statisch-strukturorientierte Problemlösevorstellungen, sondern stützt sich auf eine dynamisch-prozessuale Betrachtungsweise.
Die besondere Wirksamkeit systemischer Methoden bezieht sich auf die Erweiterung eines bisherigen Problemverständnisses und erschafft neue Perspektiven und Lösungsmöglichkeiten. Diese umfassen insbesondere Fragetechniken und eine ressourcen- und lösungsfokussierte Gesprächsführung.
Systemische Beratung betrachtet Probleme nicht isoliert „im Kopf“ eines Klienten, sondern im Kontext seiner Beziehungen und Lebenssysteme (Familie, Team, Organisation). Ziel ist, Wahrnehmungs‑ und Handlungsspielräume zu erweitern, Ressourcen zu aktivieren und Lösungen alltagstauglich zu machen.
Beratung arbeitet präventiv, klärend und lösungsorientiert bei belastenden Lebenslagen; Psychotherapie behandelt psychische Störungen mit Krankheitswert. Es gibt viele Überschneidungen von Beratung von Therapie in Methoden und Wirkungen; Therapie ist in Deutschland ein Richtlinienverfahren, Beratung nicht.
Robuste Evidenz liegt für Systemische Therapie vor (wissenschaftlich anerkannt seit 2008; als Kassenleistung seit 2020). Für systemische Beratung existiert weniger formale RCT‑Evidenz, sie nutzt aber die methodischen Grundlagen (Fragetechniken, Kontext‑ und Ressourcenarbeit), deren Nutzen in der Therapie gut belegt ist. Kurz: kein Allheilmittel, aber solide Werkzeuge mit starker Konzeptbasis.
Kontextwechsel durch zirkuläre Fragen, Hypothesenbildung, Arbeit an Kommunikationsmustern, Reframing, Genogramm‑ und Aufstellungsarbeit, sowie Fokussierung auf vorhandene Stärken (Empowerment). Die Beratung richtet den Blick konsequent auf Beziehungen, nicht nur auf Symptome.
Besonders anschlussfähig ist sie für Fachkräfte aus Gesundheitswesen, Psychologie, Pädagogik, Sozialarbeit/-pädagogik, Pflegepädagogik/-wirtschaft, Theologie und angrenzende Felder – überall, wo Entwicklungs‑ und Veränderungsprozesse begleitet werden.
Unter anderem: systemische Haltung und Auftragsklärung, zirkuläre Fragetechniken, Hypothesenbildung, Diagnostik inkl. Genogramm, analoge Methoden, lösungsorientiertes Arbeiten in Mehrpersonensystemen sowie intensive Selbsterfahrung zur professionellen Rollenklarheit.
Berufsbegleitend über zwei Jahre; ca. 80 % online, 20 % in Präsenz (fünf Termine). Wöchentliche 4‑Stunden‑Einheiten; insgesamt 870 UE (inkl. Praxis), inkl. Video‑Lehre, Intervision und Supervision.
Nachzuweisen sind 70 dokumentierte Beratungs-/Therapiestunden unter Supervision, mit datenschutzkonformer Protokollierung zentraler Prozesse und Interventionen.
Der Abschluss „Systemischer Berater (wispo)“ erfolgt über Kolloquium; er ist nach mind. 2 Jahren und 570 UE möglich. Zusätzlich kann die SystCert‑Zertifizierung als Systemiker mit Spezialisierung „Systemische psycho‑soziale Beratung“ erworben werden (ISO/IEC 17024‑Rahmen).
Akademischer Abschluss oder passende Berufsausbildung (psycho‑sozial, pädagogisch, heilkundlich) oder anderweitige Ausbildung mit Aufstiegsfortbildung oder Berufsausbildung + mind. 4 Jahre relevante Beratungserfahrung — sowie die Möglichkeit, Beratung während der Ausbildung praktisch umzusetzen.
Systemische Beratung wirkt auch über die Berater‑Persönlichkeit: Kontaktqualität, Introspektions‑ und Reflexionsfähigkeit, konsistenter Stil. Die Ausbildung legt darum Gewicht auf Selbsterfahrung und berufliche Selbstreflexion; sie stärkt persönliche Klarheit, Rollenbewusstsein und professionelles Handeln.
Gesamtkosten: 7.328 € (inkl. Seminar‑, Supervisions‑, Organisationskosten, Zugang zur Lernplattform). Förderungen sind über AZAV und das Qualifizierungschancengesetz möglich; kleine Unternehmen (≤ 50 Mitarbeiter) können bis zu 100 % Förderung erhalten.
Neben SystCert und der instituteigenen Qualitätssicherung verweisen die Fachverbände (DGSF/SG) auf strukturierte Weiterbildungsrichtlinien mit Mindestanforderungen (Inhalte, Umfang, Supervision, Intervision, Praxisanteile). Diese Standards schaffen Transparenz und Vergleichbarkeit – Beratung ist zwar kein Richtlinienverfahren, aber professionell normiert.
Bei akuten Krisen, Suizidalität oder behandlungsbedürftigen Störungen gehört der Klient in ärztliche/psychotherapeutische Versorgung; Beratung kann stabilisieren und überbrücken, ersetzt aber keine medizinische/psychotherapeutische Behandlung. Dass Systemische Therapie ein anerkanntes Richtlinienverfahren ist, unterstreicht die klare Aufgabentrennung.